Vorbegriffe.
9
stellen insgemein die Erdkugel so vor, als ob ste mi»
ten durchschnitten wäre, in zwei Halbkugeln oder
Hemisphären neben einander liegend. Nimmt man
an, daß dieser Durchschnitt der Erdkugel dem ersten
Meridiane folge: so heißt die Halbkugel, auf welcher
die Grade des Aequators ostwärts zu zählen begon-
nen sind, eine östliche, die andere eine westliche.
Folgt aber jener Durchschnitt der Erdkugel dem Aequa-
tor, so heißt die Halbkugel, welche den Nordpol ent-
hält, eine nördliche, die andere mit dem Südpol
eine südliche. Die Univ ersal charlen enthal-
ten die Abzeichnung eines ganzen Erdtheiles, die Ge,
neralcharten die Abzeichnung eines ganzen Landes
und die Specialcharten die Abzeichnung eines
Landestheiles. Eine Sammlung von Landcharlen
heißt Atlas.
Maaße. Meilen.
§.17. Um kleinere Flächen zu messen, bedient
man sich als Maaßes, des Fußes, der Klafter
und der Ruthe. Sechs Fuß machen eine Klafter,
und 10 auch 12 Fuß eine Ruthe; bei größeren Flächen
bat man zum Maaße Meilen, deren jedoch eine große
Verschiedenheit ist. In der Geographie gebraucht
man gewöhnlich geographische Meilen, deren 15 auf
einen Grad des Aequators gerechnet werden, und
deren Größe fast 24,000 Fußen oder 12,000 Schrillen
gleich ist, so daß ein Mensch, bei einem gewöhnlichen
Schritte einen solchen Raum etwa in zwei Stunden
Zeit zurücklegen kann. Eine Fläche, die eine Meile
lang und eine Meile breit ist, heißt eine Quadrat-
meile.
„ Größe der Erde.
§. 18. Die Erde hat um den Aequator herum
einen Umfang von 6400 Meilen. Wer also in gera,
der Linie um dieselbe herum reisen wollte, und alle
Tage 5 Meilen zurücklegte, würde 1080 Tage oder
beinahe 8 Jahre brauchen. Die ganze Oberfläche der
Erde beträgt nicht völlig 9 Millionen 300 tausend
Ouadratmeilen.
TM Hauptwörter (50): [T21: [Erde Sonne Tag Jahr Mond Zeit Stunde Punkt Abschnitt Periode]]
TM Hauptwörter (100): [T27: [Erde Linie Punkt Breite Länge Kreis Ort Meile Winkel Meridian], T12: [Wasser Luft Erde Höhe Körper Fuß Dampf Bewegung Druck Gewicht], T94: [Herr Tag Haus Kind Brot Geld Leute Mensch Hund Mann], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung]]
TM Hauptwörter (200): [T47: [Karte Lage Länge Breite Größe Meile Linie Ort Grenze Höhe], T180: [Erde Punkt Sonne Kreis Linie Ort Horizont Richtung Aequator Zone]]
Vorbegriffe.
15
und wahrscheinlich am größten in dem großen Welt-
meere. Das Wasser desselben ist nicht trinkbar, da es
einen ekelhaften salzigen und bittern Geschmack hat.
Gewöhnlich sieht das Meer bläulich-grün aus, doch
geht diese ihm eigenthümliche Farbe oft auch in andere
Farben über. Eine der merkwürdigsten und schönsten
Erscheinungen des Meeres ist das Leuchten desselben zur
Nachtzeit, besonders in den wärmeren Gegenden, wo die
ganze Oberfläche, so weit das Auge sieht, in vollem
Feuer zu stehen scheint. Das Meer ist selten ganz ru-
hig, sondern befindet sich gewöhnlich in einer mehr oder we-
niger bemerklichen Bewegung, welche von den Winden
verursacht wird und der Wellenschlag heißt. Ze
mehr der Wind an Stärke zunimmt, desto größer wer,
den die Wellen. Außerdem hat das Meer Strombe,
wegungen oder Strömungen, indem es im Allge,
meinen von O. gegen W. strömet, und dabei noch be«
sondere Strömungen hat, auf welche die Gestalt und
Beschaffenheit des Meeresgrundes und der Küsten groß-
ßen Einfluß haben. Eine merkwürdige Bewegung des
Meeres ist auch das täglich zweimal zu bestimmten
Zeiten geschehende Steigen und Fallen des Meeres.
Sechs Stunden steigt das Wasser und sechs Stunden
fällt es wieder. Zenes nennt man die Fluth, dieses
die Ebbe. In einigen engen, durch Inseln und Klip-
pen eingeschlossenen Meeresgegenden bemerkt man kreis-
förmige, wirbelnde Bewegungen des Wassers, die Stru,
del, Wirbel heißen.
Seen. Sümpfe. Moore.
§. 27. Außer der ungeheuren Wassermasse des
Meeres, welches fast f von der Oberfläche der Erde be,
deckt, nimmt auch die Wassermenge in Seen, Quellen,
Bächen, Flüssen und Strömen einen beträchtlichen Theil
des Landes ein. Landseen nennt man bedeutende
Wassersammlungen, die von allen Seiten mit Land um-
geben sind, und deren Wasser keinen merklichen Lauf,
oder wenigstens eine viel langsamere Bewegung als das
Wasser in Flüssen hat. Viele nehmen auch Flüsse auf
und lassen sie wieder von sich ausfließen. Seen in der
Nähe des Meeres, die durch eine enge Oeffnung un-
mittelbare Verbindung mit demselben haben, heißen
TM Hauptwörter (50): [T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht]]
TM Hauptwörter (100): [T28: [Schiff Meer Wasser Land Küste Ufer Insel See Flut Welle], T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee], T12: [Wasser Luft Erde Höhe Körper Fuß Dampf Bewegung Druck Gewicht], T81: [Sonne Erde Tag Mond Himmel Nacht Stern Zeit Licht Stunde], T42: [Körper Wasser Luft Blut Mensch Pflanze Haut Tier Speise Stoff]]
TM Hauptwörter (200): [T34: [Meer Wasser Land Küste Insel See Flut Fluß Tiefe Welle]]
Vorbegriffe.
21
welch« die letzten Zweige weit von einander entfernter
Gebirge verknüpfen. Dieser Zusammenhang der Gebirge
erstreckt sich auch über die Meere vermittelst der Grup-
pen und Reihen von Inseln, welche als die Spitzen
der auf dem Seegrunde fortstreichenden Gebirgszüge zu
betrachten sind.
Atmosphäre oder Dunstkreis.
§. 89. Die Erde ist ringsum mit Luft umgeben.
Der Theil derselben, in welchen die Ausdünstungen der
Körper von der Erde aufsteigen, heißt die Atmvsphä«
re, der Dunstkreis, die Dunstkugel. Wie hoch
sich dieselbe über die Oberfläche der Erde erstrecke, läßt
sich nicht mit Zuverlässigkeit bestimmen. Gewöhnlich wird
die Höhe derselben auf 7 bis 8 Meilen angenommen.
Luftzeichen oder Meteore.
H. 40. Unaufhörlich steigen von dem Lande und
Wasser, von Pflanzen und Thieren, Theilchen als Dün-
ste und Dämpfe in die Atmosphäre, und verursachen
mancherlei und merkwürdige Lufterscheinungen, die man
Luftzeichen oder Meteore nennt, und gewöhnlich
in wässerige, glänzende und feurige eintheilt.
Zu den ersten gehören: Nebel, Wolken, Thau, Reif,
Regen, Schnee und Hagel. Sobald die in der Luft
vorhandenen Wasserkünste anfangen in tropfbar flüssiges
Wasser überzugehen, so werden sie sichtbar. Die ersten
Erscheinungen, welche hieraus entstehen, sind der Jee-
bel und die Wolken. Unzählige äußerst kleine Was-
serbläschen bilden den Nebel, der sich in der untern Luft
verweilt, während die Wolken, welche ihrer Beschaffen,
heit nach nicht wesentlich von dem Nebel verschieden sind,
sich in einer höhern Luftgegend erhalten. So bald die
in tropfbar flüssiges Wasser verwandelten Wasserbläschen
der Molken sich ihrer Schwere wegen nicht mehr in der
Luft schwebend erhalten können, sondern zur Erde herab,
fallen: so nennt man diese Erscheinung Regen. Fällt
bei einem Regen das Wasser nicht mehr tropfenweise,
sondern gleichsam in Strömen oder in zusammenhängen-
der Masse herab, so nennt man diese Erscheinung einen
Wolkenbruch. Der Schnee entsteht, wenn bei
TM Hauptwörter (50): [T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht]]
TM Hauptwörter (100): [T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T12: [Wasser Luft Erde Höhe Körper Fuß Dampf Bewegung Druck Gewicht], T42: [Körper Wasser Luft Blut Mensch Pflanze Haut Tier Speise Stoff], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele]]
TM Hauptwörter (200): [T24: [Luft Wasser Wärme Körper Erde Wind Regen Höhe Temperatur Schnee], T131: [Licht Erde Sonne Körper Auge Himmel Bild Gegenstand Luft Wolke]]
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
Inhalt: Zeit: Geographie
Westindien.
247
Medizin gebraucht. Der Wunderbaum erreicht eine Höhe von 8 bis
15 F. und hat seinen Namen theils wegen seines schnellen Wachs- -
thums theils weil man früher von ihm fabelte, daß er die Pflanze
gewesen sey, welche in Ninive in einer Nacht zu einem Baume auf-
schoß, um dem Propheten Jonas Schatten zu gewahren.
Der weiße Zimmetbaum oder Weißer Kanellbaum ist
besonders in Jamaica einheimisch, doch auch in Südamerika und wird
30 F. hoch. Seine glatte, weiße, sehr scharfe, gewürzige Rinde hat
etwas von dem Aromatischen des Zimmets und der Hitze des Pfeffers
und wird unter dem Namen weißer Zimm et als Gewürz an Spei-
sen und auch in der Medizin gebraucht.
Unter wie wunderbarsten Erscheinungen der Natur gehört der
Manglebaum, Wurzelbaum, von den Engländern Mangrove
genannt, welcher vornehmlich an den sumpfigen Ufern der Flüsse in
der Nähe des Meeres, wo seine Wurzeln mit Salzwasser in Berüh-
rung kommen können, daher auch an flachen leicht zu überschwemmen-
den Meeresküsten tropischer Gegenden, besonders in Ost- und West-
indien, Guayana rc. 20 bis 30 F. hoch wachst und eine braungelbe,
bitter schmeckende Rinde, längliche, lederartige Blätter, eine kleine
gelbliche Blume, eine keulenförmige, holzige, lederartige Frucht und ein
feinkörniges Holz hat, das hauptsächlich zu Angelruthen, Spazierstöcken,
Pfeilen rc. verarbeitet wird. Es kann nichts Seltsameres geben, als
den Anblick eines Manglebaumes. Aus dem Stamme gehen nach
allen Seiten lange Äste mit hellglänzenden Blättern bedeckt, welche
fast \ F. lang werden. Die Wurzeln bilden auf dev Oberfläche des
Wassers ein grobes Flechtwerk, das so dicht und fest ist, daß man
ohne Gefahr darüber hinweggehen kann. An diesen Wurzeln setzen
sich eine Menge Austern an, welche bei niedrigem Wasserstande von
den vorbeifahrenden Schiffern mit leichter Mühe abgenommen werden
können. Über dem Wurzelgeflecht erhebt sich sodann der Stamm des
Baumes, der die Eigenschaft hat, daß sich die Zweige zur Erde herab-
senken, in schlammigem Boden Wurzeln schlagen und neue Stamme
bilden, die über dem Wasser so dicht mit einander verschlungen sind,
daß sie gleichsam netzförmige kleine Lauben und Jrrgänge, ein undurch-
dringliches Gebüsche bilden, durch welches nur eine Schlange oder eine
Eidechse hindurchschlüpfen kann. Schon der Same beginnt bei feuch-
tem Wetter an zu keimen, während die ihn einschließende Frucht noch
an den Ästen hängt, indem an der untern Spitze der Frucht allmäh-
lig eine zarte Faser hervorkommt, die 10 bis 12 Zoll lang wird und
endlich mit der Frucht abbricht, wo sie dann in den Schlamm am
Fuße des Baumes fällt und sogleich Wurzel schlägt, wenn auch das
Wasser gegen 6 Zoll darüber sieht. So entsteht oft aus einem ein-
zigen Baume in kurzer Zeit ein ganzer Wald, der einen merkwürdigen
Anblick gewährt.
Ein sehr giftiger in Westindien wachsender Baum ist der Man-
TM Hauptwörter (50): [T0: [Blatt Baum Pflanze Blüte Frucht Wurzel Blume Erde Zweig Stengel], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
TM Hauptwörter (100): [T24: [Blatt Baum Blüte Pflanze Frucht Wurzel Stengel Stamm Zweig Boden], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T12: [Wasser Luft Erde Höhe Körper Fuß Dampf Bewegung Druck Gewicht]]
TM Hauptwörter (200): [T28: [Blatt Blüte Pflanze Baum Wurzel Frucht Stengel Zweig Erde Samen], T34: [Meer Wasser Land Küste Insel See Flut Fluß Tiefe Welle], T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne], T113: [Wein Seide Baumwolle Handel Zucker Kaffee Wolle Tabak Reis Getreide], T46: [Körper Blut Wasser Luft Haut Magen Herz Speise Muskel Mund]]
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
Inhalt: Zeit: Geographie
252
. Amerika.
Zwischenräumen von Erdschichten unterbrochener Pechstriche *) bildet.
Ist man einige tausend Schritte von dem Meeresufer über einen
sanften Abhang aus Pechgrund hinaufgegangen, so erreicht man den
Pechsee, der ohngefahc 1000 Schritte lang und 120 breit (nach An-
dern l Stunde lang und eben so breit) ist und ssich durch seine
Mannigfaltigkeit und Veränderlichkeit auszeichnet. Gruppen von schö-
nen, blühenden Staudengewachsen, Büschel von wilden Ananas und
Aloe, Schwarme von prächtigen Schmetterlingen und glanzenden Ko-
libris beleben die vielen kleinen darin befindlichen Inseln. An ver-
schiedenen Stellen zeigen sich tiefe Spalten oder 6 F. tiefe Risse und
Klüfte, die mit vortrefflichem klarem Wasser gefüllt sind und öfters
eine große Menge von Fischen enthalten. Diese Kanäle andern sich
beständig; der welcher heute 8 bis 10 F. Tiefe hatte, ist vielleicht
morgen mit festem Erdpech angefüllt, und andere öffnen sich wieder
da, wo man nur eine feste Masse von Pech wahrnahm. Oft findet
man da, wo am Abend eine kleine Insel sichtbar war, am folgenden
Morgen einen Schlund, und an einer andern Stelle taucht eine Erd-
pechinsel auf, welche sich mit der üppigsten Vegetation schmückt, um
dann wieder in die Tiefe zu versinken. Das Pech ist nicht auf die-
sen See beschrankt, sondern es finden sich auch Lager unter dem
Meere. So ist z. B. zwischen Point Naparima und Kap Brea eine
ausgedehnte Pechbank nur 10—12 F. unter dem Meerwasser, die
man gewöhnlich an einem starken unangenehmen Geruch und an ei-
nem Fetthäutchen auf der Oberflache erkennt.
Dieser Pechsee besteht, außer zahlreichen Wasserpfuhlen und den
tiefen, gleichfalls mit Wasser gefüllten Spalten und Rissen, aus Pech,
das nach den Spalten und Rissen zu urtheilen, sehr tief zu seyn
scheint, und hart genug ist, daß es einen Menschen tragt, wird aber
durch die Hitze der Sonne etwas weicher, so daß manchmal Personen
in geringer Entfernung von einander verschwinden, indem sie in die
durch ihre eigenes Gewicht gebildeten Löcher einsinken. Das Pech ist
eine schwarze oder grauliche feste Masse, die in ebene Stücke bricht
und sich leicht mit einem Messer ritzen läßt. Das Innere erscheint
ölig und blasenförmig. Bei einem hohen Grade der Hitze schmilzt es
unvollständig in eine weiche Masse, die mehr einer weich gewordenen
*) Im Meere, in der Nähe des Kaps Brea, ist ein Schlund oder Srru-
del, der bei stürmischem Wetter das Wasser 5 bis b F. in die Höhe
hoch wirst und jedesmal eine bedeutende Menge Stein- oder Bergöl
ausspeiet. Ein ähnlicher Strudel befindet sich an der Ostküste der
Insel in der Bucht Mayaro, worin jedes Jahr in den Monaten
März und Junius einige Verpuffungen entstehen, die dem Knalle einer
Kanone oder dem des Donners gleichen. Diese Erscheinung ist mit
Flammen und Rauch begleitet, die dann aus den Abgründen herauf«
steigen; und einige Minuten nachher wirft der Strudel Stücke von
schwarzem Erdpcch, das wie Eagat glänzt, an die Küste.
TM Hauptwörter (50): [T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht], T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde]]
TM Hauptwörter (100): [T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T6: [Eisen Gold Silber Kupfer Wasser Blei Metall Salz Kalk Stein], T0: [Meer Insel Halbinsel Küste Ozean Afrika Land Europa Kap Straße], T12: [Wasser Luft Erde Höhe Körper Fuß Dampf Bewegung Druck Gewicht], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele]]
TM Hauptwörter (200): [T34: [Meer Wasser Land Küste Insel See Flut Fluß Tiefe Welle], T6: [Berg Fuß Höhe Gipfel Gebirge Schnee Meer Fels Ebene See], T131: [Licht Erde Sonne Körper Auge Himmel Bild Gegenstand Luft Wolke], T124: [Wasser Luft Sauerstoff Körper Stoff Kohlensäure Teil Feuer Pflanze Kalk], T110: [Tag Jahr Stunde Nacht Monat Uhr Zeit Winter Sommer Juni]]
Extrahierte Ortsnamen: Amerika Kap_Brea Kaps_Brea Bucht_Mayaro
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
Inhalt: Zeit: Geographie
Colom bische Republiken.
293
Schneefluth ergoß, wurden durch die Menge der Baume und anderer
Gegenstände in ihrem Laufe gehennnt, und traten aus ihren Ufern,
alles verheerend. Das Bette des Flusses Tacunga war nicht groß
genug, um die in ihn einströmende Menge von Gegenständen zu fas-
sen, und ein Theil der Stadt Tacunga, fo wie der umliegenden Ge-
gend wurde zerstört. Drei Tage lang dauerte der Ausbruch mit gleicher
Gewalt fort. Die Erderfchütterungen nahmen zu, das Wasser schwoll
immer höher, und wo dieses nicht hingelangte, wütheten vernichtend die
feurigen Lavaströme. Die Bewohner der Städte Ouito, Tacunga,
Hambato, Riobamba und der umliegenden Dörfer sahen ihrem Ver-
derben entgegen, als plötzlich am fünften Tage die Feuersaule bis auf
den letzten Funken verschwand, und wenige Stunden darauf auch nicht
einmal mehr Rauch aus dein Krater aufstieg. Nun hofften die be-
stürzten Einwohner, daß aller Brennstoff in dem Cotopaxi aufgezehrt
sey, und daß sie hinführo sicher vor der Wuth dieses verderblichen Fein-
des bleiben würden.
/Doch schon im Monat Mai 1744 öffnete sich das unterirdische
Feuer in der Seitenwand des Berges drei Auswege und ununterbro-
chen bis zum November desselben Jahres brachen die Flammen daraus
hervor. Diesmal wurden ungeheure Massen von Asche ausgeworfen,
welche die am Cotopaxi entspringenden und in den Marañon gehenden
Flüsse Ñapo, Alagues und Cotuche, fo wie den Marañon selbst auf einer
Strecke von 60 M. schlammig und sumpfig machten. Am 4. April
1766 fand abermals eine Explosion Statt, wobei der wirbelnde Aschen-
regen fo lange anhielt, daß für eine große Strecke das Licht der Sonne
verfinstert ward, und die Einwohner in den benachbarten Städten und
Dörfern genöthigt waren, Nachmittags von halb 2 Uhr an bis zum
folgenden Morgen Lichter zu brennen und auf den Straßen sich der
Laternen zu bedienen.
Im I. 1803 geschah wieder ein Ausbruch, nachdem Flammen,
Rauch und Dampfe feit 20 Jahren nicht aufgehört hatten, sichtbar
zu seyn. In einer einzigen Nacht wu'ij" die Thätigkeit des unterir-
dischen Feuers mächtig genug, um die Oberfläche des Berges zu ei-
nem solchen Grade zu erhitzen, daß die ganze ungeheure Masse voir
Eis und Schnee, mit der er bis zu einer unermeßbaren Tiefe bedeckt
war, schmolz und zwar bis zu einer Höhe von nicht weniger denn
4000 F. über der beständigen Schneegränze. Bei Sonnenaufgang
mn folgenden Morgen war der ganze Kegel von seiner gewöhnlicheir
Vchneebedeckung entblößt und der Berg stand mit seinen nackten, dun-
kelbraunen Felfenwanden da. Doch war diesmal der gestiftete Scha-
den nicht so beträchtlich und betraf bloß einzelne Hauser und Stücke
Vieh, die durch das plötzliche Anschwellen der Gewässer fortgerissen
wurden. Humboldt berichtet, daß er damals das furchtbare Tosen des
Vulkans gleich den wiederholten Abfeuerungen einer Batterie in Guaya-
quil, welches 32 M. in gerader Linie von dem Krater entfernt ist,
TM Hauptwörter (50): [T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht]]
TM Hauptwörter (100): [T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T27: [Erde Linie Punkt Breite Länge Kreis Ort Meile Winkel Meridian], T23: [Stadt Feind Tag Heer Mauer Mann Lager Nacht Kampf Soldat], T12: [Wasser Luft Erde Höhe Körper Fuß Dampf Bewegung Druck Gewicht]]
TM Hauptwörter (200): [T6: [Berg Fuß Höhe Gipfel Gebirge Schnee Meer Fels Ebene See], T131: [Licht Erde Sonne Körper Auge Himmel Bild Gegenstand Luft Wolke], T178: [Rio Peru Hauptstadt Republik Stadt Brasilien San Südamerika Land Chile], T110: [Tag Jahr Stunde Nacht Monat Uhr Zeit Winter Sommer Juni], T34: [Meer Wasser Land Küste Insel See Flut Fluß Tiefe Welle]]
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
Inhalt: Zeit: Geographie
296
Amerika.
versehen. Einige Arten der Gürtelthiere rollen sich im Schlafe ganz
zusammen, um ihre verwundbaren Theile, im Falle sie angegriffen
werden, durch ihren Panzer zu decken. Es sind ruhige, unschädliche
Thiere, die sich von Wurzeln, Würmern und Insekten ernähren. Ihr
Fleisch wird für einen Leckerbissen gehalten und soll der Farbe und
und dem Geschmacke nach mit jenem des Kaninchens Ähnlichkeit
haben. Auch wühlt sich das Armadill gleich dem Kaninchen in
den Erdboden ein. So wie es verfolgt wird, grabt es sich eine
frische Höhle, wenn es von seiner alten zu weit entfernt ist; bis
zur Hälfte in dieselbe eingegraben, wird es sich eher seinen Schwanz
ausreißcn lassen, als daß es sich herausziehen laßt. Die Indianer
kitzeln es an demselben mit einem kleinen Stocke, wodurch sie es dahin
bringen, seinen Schlupfwinkel zu verlassen, und es dann gefangen
nehmen.
Die Armadille bewohnen offene Felder, Gebüsche, den Saum
aber nicht das Innere der Wälder; leben ungesellig in vier bis 7 F.
tiefen Höhlen und gehen in unbewohnten Gegenden auch am Tage
heraus; verändern ihren Aufenthalsort der Nahrung wegen oft und
graben sich häufig neue Höhlen; ihr Gang auf der Erde ist langsam
und ein Hund oder ein Mensch kann sie leicht einhohlcn: desto schnel-
ler graben sie sich mit ihren starken Vorderfüßen ein, so daß sie in
3 Minuten schon einen Gang langer als ihr Körper gegraben haben,
selbst in festem Boden. Sie lassen sich leicht zahmen, werden aber
wegen ihrer Neigung zum Graben selten im Hause gehalten. Ihre
Vermehrung ist sehr stark. Sie geben den Bewohnern ihres Vater-
landes das gemeinste und schmackhafteste Wildpret und werden allge-
mein gegessen. Das Fleisch ist weiß und fett. Man bratet oder röstet
es, und zwar muß dabei der Panzer des Thieres selbst die Bratpfanne
abgeben. Die jungen Thierchen, welche das Weibchen in den Höhlen
verborgen halt, sind allerliebst und ihre Farbe mehr weißlich, als die
der alten. Man kann sie leicht lebend erhalten und selbst nach Eu-
ropa bringen; sie müssen jedoch feste Behältnisse haben, weil sie sich
sonst durchgraben. Eine Stimme hört man nicht von ihnen. Das
Armadill mit 3 Gürteln ist 1 Fuß lang und in der Mitte etwa 6 Zoll
breit; das mit 6 Gürteln etwas größer; das große mit 12 bis 13
Gürteln ist 3 F. lang, ohne den Schwanz.
In dem westlichen, von den Anden besetzten Theile der Eolom-
bischen Republiken Neugranada und Ecuador, so wie überhaupt in allen
Landern Südamerikas, vom Äquator bis zur Magellansstraße halt sich
auf der ganzen Gebirgskette der Anden, aus den mit ewigem Schnee
bedeckten Gipfeln derselben der Condor, Greisgeier auf, und kommt
nur, wenn er vom Hunger auf das Äußerste gequält wird, in die
Ebenen herab. So oft Humboldt, dem man erst die richtigere Kennt-
niß der Naturgeschichte dieses lange Zeit hindurch in Europa nur un-
vollständig gekannten Vogels verdankt, bei seinen Reisen auf die Anden
TM Hauptwörter (50): [T30: [Tier Vogel Mensch Pferd Hund Fisch Thiere Nahrung Eier Wasser], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht], T16: [Auge Kopf Körper Hand Haar Fuß Gesicht Blut Haut Brust]]
TM Hauptwörter (100): [T84: [Vogel Tier Eier Fisch Mensch Hund Nahrung Thiere Insekt Art], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite], T64: [Insel Amerika Land Spanier Australien Kolonie Hauptstadt Küste Entdeckung San], T12: [Wasser Luft Erde Höhe Körper Fuß Dampf Bewegung Druck Gewicht], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume]]
TM Hauptwörter (200): [T84: [Körper Kopf Tier Fuß Bein Insekt Eier Zahn Nahrung Haut], T195: [Pferd Tier Hund Schaf Löwe Wolf Rind Mensch Schwein Thiere], T42: [Vogel Nest Junge Eier Schnabel Storch Taube Flügel Fuchs Frosch], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht], T109: [Europa Asien Afrika Amerika Australien Insel Erdteil Land Zone Klima]]
Extrahierte Ortsnamen: Amerika Neugranada Ecuador Europa
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
Inhalt: Zeit: Geographie
304
Amerika.
als Wilde betrachtet werden. Um ihre Berauschung bis zu einer Art
Wuth zu treiben, in welcher sie dann die ärgsten Ausschweifungen,
Mordthaten, Menschenfcaß rc. begehen, bereiten sie aus der Acacia
Niopo ein Schnupfpulver, welches Wahnsinn und Betäubung her-
vorbringt.
Caracas, die Hauptstadt der Republik Venezuela, hat eine
malerische Lage, am Fuße des 8100 F. hohen Pico de Silla, in ei-
nem der herrlichen Thäler von Aragua, das sich 3 M. von W. nach
O. in der Cordillera von Venezuela erstreckt und an beiden Seiten
mit hohen Bergen eingefaßt ist. Die Stadt, welche von 4 kleinen
Flüssen bewässert wird, liegt mehr als 2700 F. über dem Meere und
hat durch diese hohe Lage ein angenehmes Klima und eine reine, ge-
sunde Luft. Entzückend ist die Aussicht auf das Gebirge, in dem der
Silla mit seinen beiden domförmigen Felsengipfeln als höchster Punkt
sich erhebt. Die Straßen der Stadt sind in gerader Linie angelegt,
breit, gut gepflastert und reinlich und durchschneiden einander in rech-
ten Winkeln. Die Hauser, von denen viele hübsche Gärten haben,
sind größtentheils nur ein Stock hoch. Gegenwärtig hat Caracas
etwa 30,000 E., wahrend vor dem furchtbaren Erdbeben die Zahl der-
selben sich auf 50,000 belief. Diefes Erdbeben war 1812 den 26.
März, an dem grünen Donnerstage, wo das Volk größtentheils in den
Kirchen sich versammelt befand. Nichts schien das drohende Unglück
zu verkünden. Die Luft war ruhig und der Himmel wolkenfrei. Sie-
den Minnten nach 4 Uhr Nachmittags verspürte man die erste Er-
schütterung, welche 5 bis 6 Sekunden anhielt. Unmittelbar darauf
folgte eine zweite von 10—12 Sekunden, während welcher der Erd-
boden in beständiger Wellenbewegung wie eine Flüßigkeit zu kochen
schien. Schon glaubte man die Gefahr vorübergegangen, als sich ein
heftiges, unterirdisches Rollen hören ließ. Es glich dem Rollen des
Donners, war jedoch stärker. Dem Donner folgte unmittelbar eine
senkrechte, 3 bis 4 Sekunden anhaltende Bewegung, welche von einer
etwas länger dauernden wellenförmigen begleitet ward. Die Stöße
erfolgten in entgegengesetzten Richtungen von N. gegen S. und von
O. nach W. Dieser Bewegung von unten nach oben und diesen
sich durchkreuzenden Schwingungen vermochte nichts zu wiederstehen.
Die Stadt Caracas ward gänzlich zu Grunde gerichtet. Tausende
ihrer Bewohner (9—10,000) fanden unter den Trümmern der Kir-
chen und Häuser ihr Grab. Noch hatte die Prozession ihren Umgang
nicht eröffnet, aber das Hinströmen zu den Kirchen war so groß, daß
gegen 3—4000 Personen unter dem Einsturz ihrer Gewölbe erdrückt
wurden. Zwei Kirchen, die mehr als 150 F. Höhe hatten und de-
ren Schiff durch 12—15 F. dicke Pfeiler getragen ward, lagen in
einen Trümmerhaufen verwandelt, der nicht über 6 F. Höhe hatte,
und die Zermalmung des Schuttes war so beträchtlich, daß von den
Pfeilern und Säulen fast keine Spur mehr kennbar blieb. Ein Ne-
TM Hauptwörter (50): [T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht], T36: [Stadt Mauer Tag Dorf Haus Burg Land Bauer Feind Bürger]]
TM Hauptwörter (100): [T27: [Erde Linie Punkt Breite Länge Kreis Ort Meile Winkel Meridian], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf], T12: [Wasser Luft Erde Höhe Körper Fuß Dampf Bewegung Druck Gewicht], T52: [Mensch Leben Volk Gott Geist Zeit Religion Mann Glaube Herz]]
TM Hauptwörter (200): [T6: [Berg Fuß Höhe Gipfel Gebirge Schnee Meer Fels Ebene See], T0: [Kirche Haus Gebäude Stadt Straße Säule Platz Fenster Seite Palast], T142: [Stadt Dorf Mauer Haus Burg Straße Kirche Schloß Graben Zeit], T178: [Rio Peru Hauptstadt Republik Stadt Brasilien San Südamerika Land Chile], T131: [Licht Erde Sonne Körper Auge Himmel Bild Gegenstand Luft Wolke]]
Extrahierte Personennamen: 3_M._von_W._nach
O.
Extrahierte Ortsnamen: Amerika Acacia
Niopo Caracas Venezuela Caracas Caracas
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
Inhalt: Zeit: Geographie
Patagonien.
395
Zu gewisser Jahrszeit erscheinen auch truppweise an den Küsten
Patagoniens See-Elephanten oder Rüsselrobben, eine Art
Robben, die bei ihrer Ankunft eine Specklage von wenigstens 10 Zoll
Dicke haben. Der oben angeführte Weddel verweilte 3 Monate lang
an der Küste Patagoniens, um sich mit dem Fang dieser Thiere zu
beschäftigen. Sie sind die größten aller Robben, und sind leicht, be-
sonders am Lande, zu todten. Wegen ihrer großen Menge thranigen
Specks werden sie sehr gesucht. Hat man deren eine Anzahl getödtet,
so wird der Speck, mit dem sie bekleidet heruntergeschnitten, geschmol-
zen zu Thran verwandelt und in Fässer gefüllt.
Derselbe Brittische Seefahrer Weddel, der auf seiner Reife in
das südliche Polarmeer 1823 die Inselgruppe Neu-Süd-Shetland be-
suchte und daselbst an 2000 See-Elephanten fing, theilt folgende
Nachrichten von der Naturgeschichte und Lebensweise dieser Thiere mit:
Das Männchen hat an der Nase eine knorpelige Hervorragung von
5—6 Zoll Lange, welche einigermaßen dem Rüssel eines Elephanten gleicht
und daher dem Thiere seine beiden Namen See-Elephant und Rüssel-
robbe verschafft hat. Die größten See-Elephanten, welche er zu Ge-
sicht bekam, waren Männchen von nicht weniger als 24 F. Lange
und 14 F. Umfang; die Weibchen sind gewöhnlich um } kleiner.
Jene rüffelahnliche Hervorragung ausgenommen gleichen die Sce-Ele-
phanten im übrigen Körperbau fast ganz den gemeinen Robben; nur
in Bezug auf die Lebensweise unterscheiden sie sich zum Theil von
denselben. Die Männchen kommen gegen Ende Augusts oder Anfang
Septembers ans Land und ihnen folgen diesen ganzen Monat bis in
die erste Hälfte des Oktobers die Weibchen, welche hier Junge werfen
und aufziehen. Anfangs sind einzelne Männchen so fett, daß 3—4
eine Tonne Thran geben; im Durchschnitt aber rechnet man von bei-
den Geschlechtern 7 auf die Tonne. Da sie wahrend ihres Aufent-
halts an der Küste keine Nahrung zu sich nehmen, so werden sie bis
zur Mitte des Dezembers sehr mager und die ganze Familie begiebt
sich nun, weil auch die Jungen nunmehr schon ins Waffer gehen
können, wieder ins Meer. Um die Mitte des Januars kommt eine
zweite Heerde ans Land, in der Absicht, die Zeit der Harung hier zu
überstehen. Im März folgt auf diese eine Heerde junger, aber nun
ausgewachsener Männchen, welche sich gleichfalls härt. Erst zu Ende
des Aprils begeben sich alle zusammen wieder ins Wasser. Sehr auf-
fallend ist die Unthätigkeit und außerordentliche Trägheit der See-
Elephanten, so lange sie auf dem Lande leben, während sie im Wasser
äußerst lebhaft und gewandt sind. Man weiß, daß sie die Boote am
Landen verhindert haben, wenn die Leute keine Feuergewehre bei sich
hatten,^ und ein mit einer Lanze gestochenes Thier greift das Boot mit
der größten Wuth an. Liegt der See-Elephant am Ufer, so macht
er, vom Tode bedroht, selten einen Versuch, ins Wasser zu springen,
sondern er liegt still, erhebt den Kopf, blickt seinen Feind an und
TM Hauptwörter (50): [T30: [Tier Vogel Mensch Pferd Hund Fisch Thiere Nahrung Eier Wasser], T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer]]
TM Hauptwörter (100): [T84: [Vogel Tier Eier Fisch Mensch Hund Nahrung Thiere Insekt Art], T28: [Schiff Meer Wasser Land Küste Ufer Insel See Flut Welle], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T32: [Tag Jahr Monat Mai Juli März Juni April Ende Oktober], T12: [Wasser Luft Erde Höhe Körper Fuß Dampf Bewegung Druck Gewicht]]
TM Hauptwörter (200): [T195: [Pferd Tier Hund Schaf Löwe Wolf Rind Mensch Schwein Thiere], T84: [Körper Kopf Tier Fuß Bein Insekt Eier Zahn Nahrung Haut], T110: [Tag Jahr Stunde Nacht Monat Uhr Zeit Winter Sommer Juni], T34: [Meer Wasser Land Küste Insel See Flut Fluß Tiefe Welle], T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze]]
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
Inhalt: Zeit: Geographie
Guia na.
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kelchs 1 Zoll dick und mit schwarzen, biegsamen Stacheln beseht. Der
Kelch ist 4blätterig und jedes non den Blattern über 7 Zoll lang und
unten 3 Zoll breit; .sie sind dick, inwendig weiß, auswendig roth-
braun und stachlich. Der Durchmesser des Kelchs betragt 12—13
Zoll, und auf ihm ruht die prachtvolle Blume, welche, wenn sie ganz
ausgebildet ist, mit ihren Hunderten von Blattern vollkommen den
Kelch bedeckt. Wenn die Blume aufblüht, ist sie weiß mit Roth in
der Mitte, und diese Rothe verbreitet sich immer mehr über die ganze
Blume, je länger diese blüht. Um den Reiz der Blume noch zu
erhöhen, verbreitet sie einen äußerst lieblichen Geruch. Wir fanden
später diese Blume häufiger, und je weiter wir hinaufkamen, desto
prachtvoller wurden die Exemplare. So maßen wir unter andern ein
Blatt, das 6 F. 5 Zoll im Durchmesser, einen 3 Zoll hohen Rand
hatte, und dessen Blume 13 Zoll im Durchmesser maß. Sehr
schädlich wird dieser Blume ein Käfer, welcher den innern Theil gänz-
lich zerstört; wir bemerkten wohl 20 bis 30 dieser Insekten in einer
Blume."
Unter den in Guiana lebenden Thieren ist besonders zu bemer-
ken die Pipa oder Tede, eine Art Kröte, die sich vorzüglich in der
Niederländischen Kolonie Surinam aufhält und daher auch die Su-
rinamische Kröte heißt. Dieses der Kröte ähnliche Thier ist je-
doch von ihr durch ihre beträchtlichere Größe, ihren abgeplatteten Kör-
per, breiten, dreieckigen Kopf und besonders durch die Art der Fort-
pflanzung verschieden. Letztere hat sie zu einem Gegenstände der all-
gemeinen Bewunderung gemacht, und in der That ist sie auch, so
viel man weiß, einzig in der Natur und sonderbar genug. Wenn
nämlich das Weibchen die Eier gelegt hat, so streicht dieses das Männ-
chen dem Weibchen auf dem Rücken und befruchtet sie, worauf die
Haut des Weibchens, das nun ins Wasser geht, anschwillt und Zellen
bildet, in welchen die Eier in Zeit von fast 3 Monaten ausgebrütet
werden. Die daraus entstandenen Jungen gehen, wie unsere Frösche,
durch eine Art von Verwandlung und verlassen erst den Rücken der
Mutter, nachdem sie ihre vollkommene Gestalt erlangt haben. Das
Weibchen geht alsdann aufs Land zurück und die Haut erhält nach
und nach ihre natürliche Gestalt wieder. Die Anzahl der Jungen, die
auf diese Weise zur Welt kommen, beläuft sich zuweilen über 100
(denn man zählt gegen 200 solcher Zellen auf dem Rücken eines
Weibchens). Uebrigens lebt d'e Pipa an sumpsigen Örtern, in dem
Dickicht der Wälder, und ist nicht giftig, obgleich ihr Äußeres etwas
Widriges hat und ihr Anblick Ekel und Abscheu erregt.
Von den Indianer-Völkerschaften, welche die innern Gegenden
des Landes bewohnen und deren Zahl sich immer mehr vermindert,
bemerken wir die Cariben (fälschlich Caraiben genannt), von welchen
wir schon oben S. 238 einige Nachricht mitgetheilt haben, indem
sie zur Zeit der Entdeckung Westindiens im Besitze der sämmtlichen